Krimis & Thriller, Rezensionen

Lavendel-Gift – Carine Bernard

Die gebürtige Pariserin Lilou Braque ist für ihr letztes Praktikum bei der Police nacionale in die Kleinstadt Carpentras in der Provence versetzt worden, um zukünftig dort für Recht und Ordnung zu sorgen. Sehr zu ihrem Leidwesen, denn eigentlich wollte sie in Paris bei der Police judiciaire Karriere machen.

Enttäuscht darüber, dass ihre Vorgesetzten keine große Karriere in Paris für sie vorgesehen haben, versucht sich Lilou mit der Situation abzufinden. Dies gestaltet sich als schwierig, denn ihre Kollegen sind bis auf eine Ausnahme alle männlich und halten nicht viel davon, dass sie nach ihrem Praktikum deren Vorgesetzte sein wird.

Durch ihre Tante hat sie bei Frédéric Benoit, einem älteren Mann im Rollstuhl, eine Wohnung gefunden. Aufgrund seiner Beeinträchtigung hat sie begonnen, ihm abends vorzulesen und neuerdings kocht sie manchmal auch für ihn. Eines Tages übergibt er ihr ein Familienerbe, ein wertvolles Buch mit alten Rezepten.

Als Lilou wenige Tage später ihren Vermieter tot in seiner Wohnung auffindet, deutet zunächst alles darauf hin, dass er eines natürlichen Todes verstarb. Doch aufgrund des verwüsteten Zustands der Wohnung wird vermutet, dass es sich um einen Einbruch mit Todesfolge handelt, und geraten die marokkanischen Banden ins Visier der Ermittlungen. Es stellt sich aber heraus, dass der Mörder etwas Bestimmtes gesucht haben muss. Lilous Vorgesetzter möchte den Fall nicht weiter vertiefen und schnell abschließen, doch Lilou lässt nicht locker und beginnt zu recherchieren.

Nicolas Dompierre, der Neffe von Benoit, der ebenfalls eine Wohnung in dessen Haus bewohnt hat, hat schon längere Zeit versucht, seinen Onkel zum Verkauf des Hauses zu überreden. Er hätte zwar ein Tatmotiv gehabt, doch ist Nicolas ohne das verschwundene Testament machtlos.

Plötzlich taucht auch noch Simon, der Großneffe von Herrn Benoit, aus Kanada auf und behauptet, dass er mit seinem Großonkel das Restaurant im Erdgeschoß wiedereröffnen wollte. Ist er vielleicht für dessen Tod verantwortlich?  

Als dann auch noch in Lilous Wohnung eingebrochen wird, ist für Lilou klar, dass der Einbrecher hinter Benoits Rezeptbuch her ist. Ist das Rezeptbuch wirklich so wertvoll und musste Benoit deswegen sterben?

Fazit

Mir hat es gefallen, dass sich die Protagonistin trotz ihres unvorhergesehenen beruflichen Werdegangs nicht davon und von ihren Vorgesetzten unterkriegen lässt und ihrem Instinkt vertraut, um den Mörder ihres Vermieters zu finden. Das Buch ist kurzweilig und spannend. Die Schreibweise ist flüssig und sehr bildlich geschrieben. Man hat das Gefühl, direkt am provenzalischen Ort des Geschehens dabei zu sein. Ein unterhaltsamer Frankreich-Krimi mit Urlaubsfeeling.

Bewertung
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