Rezensionen, Romane

Das kleine Atelier der Mademoiselle Iris – Agnés Martin-Lugand

Iris lebt in einer französischen Kleinstadt. Sie ist mit einem Arzt verheiratet und arbeitet in einer Bank. Doch das Leben, das sie führt, macht sie schon lange nicht mehr glücklich. Ihre wahre Leidenschaft gilt dem Nähen von Kleidern. Dies tut sie jeden Tag nach der Arbeit auf dem Dachboden ihres Hauses, wo sie sich ein kleines Atelier errichtet hat. Ihr sehnlichster Wunsch wäre die Eröffnung einer eigenen Schneiderei. Leider erfährt sie weder von ihrem Mann noch von ihrer Familie die Unterstützung, die sie sich immer gewünscht hat.

Nach der Schule hatte Iris sich an einer Modeschule beworben, wurde jedoch abgelehnt. Durch Zufall erfährt Iris Jahre später, dass sie an der Modeschule angenommen wurde, aber ihre konservativen Eltern dies verhinderten, weil sie sich für Iris einen anständigen Beruf und ein ansehnliches Leben wünschten. Enttäuscht vom Verrat ihrer eigenen Familie, beschließt sie, nie wieder ein Wort mit diesen zu sprechen und auch ihr Mann ist ihr in dieser Situation keine Unterstützung.

Iris vereinbart mit ihrem Mann, dass sie es noch ein letztes Mal versuchen darf, bevor sie ihm zuliebe endgültig ihren Traum aufgibt. Sie bewirbt sich an einer Modeschule in Paris – und wird angenommen. Ihr Mann ist allerdings skeptisch und bescheinigt ihr keinen großen Erfolg.

In Paris wird Iris‘ Talent schon nach kurzer Zeit von ihrer Chefin Marthe erkannt. Fortan schneidert sie für Marthe, die Iris in die High Society einführt und den wohlhabenden Damen Iris‘ Kreationen vorführt. Schon bald ist Iris eine gefragte Designerin. Sie lernt auch Marthes Ziehsohn Gabriel kennen, der ein Womanizer ist. Obwohl er auf Iris sehr anziehend wirkt, zeigt sie ihm die kalte Schulter. Auch Marthe hält Gabriel von ihr fern, denn sie befürchtet, dass er einen schlechten Einfluss auf Iris haben könnte.

So gut es Iris in Paris auch gefällt, so sehr vermisst sie auch ihren Mann. Nach einem Streit mit Marthe zieht Iris wieder nach Hause zurück. Durch Zufall hört sie ein Telefonat ihres Mannes mit, welches Iris die Augen öffnet. Reumütig kehrt Iris zu Marthe zurück. Von nun an bestimmt Marthe, was zu Iris‘ Bestem getan werden soll. Iris lebt sich schnell wieder ein, doch Gabriels plötzliches Auftauchen stellt ihre Welt wieder auf den Kopf und überschlagen sich die Ereignisse in den folgenden Tagen. Schlussendlich muss Iris sich entscheiden, ob sie endlich ein freies, selbstbestimmtes Leben führen möchte.

Fazit

Auf der einen Seite hat mich gestört, dass Iris sich von einer Abhängigkeit in die nächste begibt. Anfangs wird sie von ihren Eltern unterdrückt, die sie lieber als Hausfrau und Mutter eines angesehenen Arztes sehen. Ihr Ehemann Pierre hält auch nicht viel von den Träumen seiner Frau und unterstützt sie nicht.

Andererseits fand ich es interessant, wie Iris, die es gewohnt war, nie ernst genommen zu werden, dennoch den Mut hatte, sich nochmals an einer Modeschule zu bewerben und ihr Wunsch sich trotz vieler Hindernisse erfüllt.

Außerdem hat mir der lockere Schreibstil der Autorin gut gefallen, und dass die Handlung in der Modewelt spielt.

Bewertung
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